Manchester United vs. FCB (3:3)
by Bollé und Lauri
Tag 1, 26. September 2011
Nach einer kurzweiligen Flug- und Zugsreise kamen wir am Bahnhof in Manchester an und oh Schreck(!): Das erste typische britische Pub lag provokativ zwischen Bahnhof und unserem Hotel…
Dass unser Hotel „sehr“ unweit vom Gay-Quartier war, empfanden einige unter uns ebenfalls als etwas provokativ und bewegten sich auf dem Trottoir jeweils immer mit dem Rücken zur Wand!
Und dann ging’s ins Zentrum. So sassen wir in diesem biergartenähnlichen Pub namens „Oyster Pub“ im Herzen von Manchester und genossen diverse Runden Pints und die Sonne. Die Sightseeingtour mit einem Durchgang durch ein riesiges Einkaufscenter (inkl. Glacé-Stopp für bOllé und Martini), die Besichtigung der Manchester Cathedral, welche übrigens etwas grösser als die Reinacher Dorfkirche ist… und weiteren Sehenswürdigkeiten, die ich bereits wieder vergessen habe, hatte uns etwas durstig gemacht. Der steigende Bierbedarf war selbstverständlich auch auf die sommerlichen Temperaturen zurückzuführen.
Doch plötzlich trübte sich die Stimmung schlagartig, denn da wagten es doch so ein halbes Duzend Typen vor dem Pub rumzulungern und dies in so mittelalterlichen grünen (oder braunen?) Studentenberrets. Und letztere brachten unseren sonst so besonnenen, friedlichen und gutmütigen Wipsi derart in Rage, dass wir ihn mit vereinten Kräften daran hindern mussten, sich auf diese Berretsträger zu stürzen. Drei Runden Pints später war der zwischenzeitliche Ärger wieder einer super Stimmung gewichen und wir planten langsam etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Wir mussten nicht sehr weit gehen, denn wir wurden gleich im Pub verköstigt und man staune: Das Essen war nicht nur gut, geschweige denn essbar, nein; es war hervorragend!
Tag 2, 27. September 2011
Als wir an diesem Tag erwachten, wusste noch keiner, was für ein grandioses Ende er nehmen würde. Nichtsdestotrotz trafen wir uns um 10.00 Uhr nach einem kräftigen Frühstück (natürlich auch mit Eggs, Bacon and Beans) vor dem Hotel im Strassenkaffee in der Sonne (bzw. wer die Sonne noch nicht vertrug, begab sich vorerst in den Schatten). Dort liessen wir uns von der bezaubernden Sandra das erste Pint servieren, um uns die Wartezeit auf die Wipsis zu verkürzen. Als diese dann kurze Zeit später auftauchten, mussten wir wohl oder übel noch ein zweites Pint bestellen, um auch mit den Wipsis auf einen tollen Tag anzustossen. Und wie schon am ersten Tag, landeten wir nach einem Zwischenhalt in einem anderen Pub, wo wir auch noch die Gelegenheit wahr nahmen, mit den Bravehearts anzustossen, wieder in der Oyster Bar, wo wir Gerry und seine Kollegin kennen lernten. Gerry ist einer von insgesamt zwei eingefleischten Fans von Wigan und er besitzt sogar eine Saisonkarte von seinem Club! Aber ein noch grösserer Fan ist er von unserem Rodscher (Roger Federer). Nachdem er von Lauri einen FCB-Seidenschal geschenkt bekommen und erfahren hat, dass Rodscher auch ein Basler und FCB-Fan ist, war er in seinem Enthusiasmus Basel, Rodscher und den FCB zu loben, nicht mehr zu bremsen. Die Folge war, dass auch er eine Runde bezahlte...
Bereits schon den ganzen Tag wurden wir von Unbekannten (Polizisten, Bankangestellte, Fussgänger etc.) angefeuert und sie wünschten uns einen guten Match. Wir alle, nämlich Moni, Gabriele Elke, Wipsi, Martini, bOllé und Lauri waren selbstverständlich FCB-Fan-like angezogen und nicht zu übersehen! Im Verlaufe des Tages stiessen noch Stefanie und Mark zu uns.
So gegen 17h brachen wir dann in Richtung Piccadilly Garden auf, wo wir gerade noch rechtzeitig auf die FCB-Fan-Meute trafen, um mit ihnen zusammen den Weg in Richtung Stadion auf uns zu nehmen. Wie die Lemminge liefen wir alle dem Capo nach, bis jener bemerkte, dass er die falsche Tramkapphaltestelle (englische Version…) ansteuerte. Also hiess es rechtsum, querdurch und laut singend zurück in die richtige Richtung, sprich zur richtigen Tramkapphaltestelle. Von dort begaben wir uns, auf mehrere Trams verteilt, zum Stadion.
Nach dem 2:0 für ManU kehrte eine gewisse Ernüchterung ein, doch nach dem obligaten "you only sing when you're winning" meinte der Capo, dies gelte auch für uns. Also schrien und sangen wir unseren FCB weiter nach vorne, was sich dann kurz nach der Halbzeit auszahlen sollte. Und wie! Beim Anschlusstreffer durch Fabian Frei jubelten wir und waren alle glücklich, immerhin ein Auswärtstor unseres FCB bejubeln zu dürfen. Beim Ausgleich durch Alex Frei flippten wir aus und umarmten nicht nur uns Knights, sondern auch noch die Nachbarn vor, hinter und neben uns. Und dann kam der magische Moment, indem wir alle das Wort "duregheie" erleben durften. Mit dem Führungstor durch Alex Freis souverän versenkten Penalty explodierte die Kurve und wir kamen uns alle vor, wie im falschen Film. dass dann Dragovic mit seinem Hammer (ok, ok, ich übertreibe wieder einmal, also mit seinem Befreiungsschlag) aus rund 60 Metern das Tor nur um weniges verfehlte und ManU in der letzten Minute doch noch zum Ausgleich kam, tat der Freude nur kurz und nur wenig Abbruch.
Überall gratulierten uns die Leute (nicht nur ManCity Fans sondern auch ManU Fans, neutrale Fans wie auch Touristen) in der Stadt zum super Spiel und zum überraschenden, aber mehr als verdienten Resultat (What a team! We loved to see Basle playing! etc)
Frage des Tages nach dem Match beim Pub: Dreht sich das Balser Riesenrad an der Herbstmesse im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn?
Gegenfrage des Tages: Was spielt dies nach so einem Spiel und so einem Resultat überhaupt für eine Rolle?
Tag 3, 28. September 2012
Nach dem üppigen Zmorge im Hotel ging’s wieder Richtung Bahnhof (diesmal ohne Stopp beim Pub) und dann zum Flughafen. Möneli und Martini machten noch einen Zwischenhalt im Ausland (=Zürich-Kloten) und die restliche Crew flog in unsere rot-blaue Heimstadt.
Fazit dieser Reise: Freundschaften wurden gepflegt und gefestigt. Die Kirsche obendrauf waren die sensationelle Stimmung der (FCB) Fans und die Weltklasseleistung unseres FCB im Old Trafford, die gastfreundschaftlichen Mancunians und das sommerliche Wetter!
bOllé und Lauri (immer noch und immer wieder stolz auf unseren FCB)